Denkmal-Hospiz Oświęcim
Hospicjum Pomnik Miastu Oświęcim
Das Denkmal-Hospiz Oświęcim geht auf eine Initiative des Auschwitz-Häftlings August Kowalczyk zurück. Kowalczyk wurde als 19‑jähriger im Dezember 1940 interniert. Im Juni 1942 gelang ihm mit Hilfe der Einwohner von Oświęcim die Flucht. Mit seiner Initiative zur Hospizgründung dankt er der Stadt und ihren Einwohnern für diese Hilfe.
Am 27. Januar 1945 wurden die Häftlinge, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hatten, von der russischen Armee befreit. Heute ist der 27. Januar ein internationaler Gedenktag. Er erinnert an die Entrechtung, Ausgrenzung und Ermordung der Juden, Roma und Sinti, der Homosexuellen und politisch Gefangenen sowie der Zwangsarbeiter und Polen. Auschwitz gehört zu unserer deutschen Geschichte und zu unserer Identität.
Das Haus für 20 Bewohner in der Nähe des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz wurde am 21. Juni 2012 feierlich eröffnet. Dabei ging ein besonderer Dank an Kowalczyk für seinen Beitrag zur polnisch-deutschen Aussöhnung. Das Hospiz ist mehr als ein Denkmal, es ist ein Zeichen der Achtung für das Leben an diesem Ort, der so sehr mit Tod und Vernichtung verbunden ist. Es ist eine große Freude, dass dieses Projekt Menschen am Ende ihres Lebensweges zugute kommt.
Für mich wurde erst vor Ort in Oświęcim deutlich, dass sich hier nicht nur das ehemalige KZ Auschwitz befindet, sondern dass Oświęcim eine ganz normale Stadt ist, mit 40 000 Einwohnern und einem Bahnhof und Zügen wie überall. Jedoch hat diese Infrastruktur aufgrund der besonderen Geschichte noch einmal eine ganz andere Dimension, die nicht zu ignorieren ist.
Dennoch lerne ich, zwischen Auschwitz und Oświęcim zu unterscheiden. Das Grauen, das sich mit Auschwitz verbindet, ist stets gegenwärtig. Und trotzdem ist Oświęcim ein Ort der Hoffnung, ein Ort, an dem Menschen leben, arbeiten und nun ein Hospiz haben. Ich bin dankbar, dass ich dort einen kleinen Beitrag leisten konnte.